Six Feet Under: Düstere Thematik trifft auf schwarzen Humor
19.09.2012
Das Leben ist eine Aneinanderreihung von Zu- und Glücksfällen, von Schicksalsschlägen und Begegnungen. So erleben es nicht nur die Mitglieder der Familie Fisher, die mit ihrem Bestattungsunternehmen das Zentrum der TV-Serie Six Feet Under (USA 2001-2005) bilden. Gleiches gilt für die Entstehungsgeschichte der Erfolgsserie.
Als Alan Ball im Frühjahr 2000 für sein Drehbuch zu American Beauty die begehrte Oscar-Ehrung erhielt, rannten ihm Produzenten die Tür ein.
Carolyn Strauss vom US-Hitsender HBO rief ihn an und er stimmte einem Treffen zu. Sie erzählte ihm von der Idee, eine Serie rund um ein familiengeführtes Beerdigungsinstitut zu kreieren.
Das betätigte beim Schreiber Ball einen kreativen Schalter im Kopf und schlug prompt in Begeisterung um.
Das Schönste an der Geschichte: Diese Begeisterung konnte er weitergeben - an ein weltweites Millionenpublikum, das die absurden Situationen und verschroben-realistischen Charaktere mit all ihren menschlichen Lastern als eine Art Renaissance der Fernsehlandschaft genoss. So wie es Hauptdarsteller Peter Krause (Nate Fisher) ausdrückt:
"Wir haben Dinge erschaffen, die so bisher noch nie im Fernsehen zu sehen waren."
Alan Balls Kreativität scheint mit dem Six Feet Under Ableben nicht gestorben zu sein, denn schon 2008 präsentierte er erneut in Kooperation mit den Produzenten von HBO die Vampir-Serie True Blood, deren Erfolg bis heute anhält.
Versöhnlicher als der moderne Kinoklassiker American Beauty sind die komplett auf deutsch und englisch erhältlichen Staffeln von Six Feet Under allemal.
Natürlich besteht auch hier die Welt aus instabilen Persönlichkeiten, aus homosexuellen oder bisexuellen Männern und Frauen, aus gescheiterten Ehen und destruktiven Partnerschaften. Eben ganz lebensnah, werden zynische Menschen sagen.
Großartig sind die unbestrittenen Schauspielerleistungen: Von der klassisch ausgebildeten Frances Conroy (Mutter Ruth), über den 2009 Oscar-nominierten Richard Jenkins (der verstorbene Vater Nathaniel), über Michael C. Hall (seit 2006 auch Hauptakteur in der Serie Dexter), bis hin zu Rachel Griffiths (weiterhin ausgezeichnet dank Brothers & Sisters im TV), um nur einige zu nennen.
Auch namhafte Schauspieler mussten sich nicht lange zu Gastauftritten in der Serie überreden lassen, so waren u.a. Kathy Bates und Mena Suvari mehrere Episoden lang
ein Teil von Six Feet Under.
Die Geschichten und deren Personen sind so sorgfältig konstruiert, dass selbst nach einer Produktionszeitspanne von fünf Jahren, von Folge 1 bis Folge 63, am Ende alles einen Sinn zu ergeben scheint.
Wie im Leben eben.
Die Hauptcharaktere der Serie
Einziger Wermutstropfen für 'Brenda' Darstellerin Rachel Griffiths:
"Mein Gott, ich werde euch nicht mehr jeden Tag wiedersehen. Das wird verdammt hart."
Für uns Zuschauer, die alle fünf Staffeln verschlungen haben auch, für uns Zuschauer auch… Die Six Feet Under Produktion ist tot - es lebe Six Feet Under!